Christoph Irniger “Pilgrim” Quintett

Christoph Irniger – ts
Stefan Aeby – p
Dave Gisler – g
Raffaele Bossard – b
Michi Stulz – dr

Das Quintett Pilgrim um den Züricher Tenor-Saxofonisten Christoph Irniger spielt Musik, die sich nur schwer kategorisieren lässt. Ausgerüstet mit einer gesunden Portion Selbstbewusst-sein und jeder Menge Abenteuergeist, begeben sich die fünf Musiker auf eine musikalische Reise. Anders als Touristen, die ihre Erwartungen bestätigt haben wollen, gehen die Musiker das Wagnis ein, etwas zu erfahren. Sie sind auf Entdeckungsreise, unterwegs in einem Abenteuer ohne Reiseführer, Risikoversicherung und Rückflugticket. Der dazugehörige Soundtrack oszilliert zwischen rätselhafter Selbstreflexion und wilden Eruptionen, wobei die Musiker einen vollen, dichten Rundum-Sound schaffen. Letztens stellte die Band mit „Italian Circus Story“ ihr zweites Album vor, das auf dem renommierten Schweizer Label Intakt Records erschienen ist.

Die Songs des Albums sind von einem lässigen, mediterranen Flair durchweht. Die Kompositionen lassen viel Platz für Spontaneität und Improvisation, wobei der Klangkörper mit seinen vielseitigen Untergruppierungen voll zum Tragen kommt. Mal sind die Stücke durchkomponiert, mal nur skizzenhaft angerissen. „Fertige Noten sind für Christoph Irniger nichts anderes als eine Überschrift, ein Thema einer möglichen Geschichte oder eine Tür, die in einen weiteren musikalischen Freiraum führt,“ schreibt der Jazz-Kritiker Franz X. Zipperer. Egal, welcher Musiker ein Thema aufgreift, er wird die Geschichte jeweils anders erzählen. So sind die Stücke auf der CD quasi in ihrer Reinform zu hören, als Moment-aufnahme, mit der Unmittelbarkeit eines Konzertes. Ihre Musik ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass manchmal das Gesamte weit mehr ist als die Summe seiner Einzelteile.

Die Band, die seit 2010 besteht, hat sich über die Jahre neu gruppiert und zu einer der aufregendsten Ensembles des jungen europäischen Jazz entwickelt. Die fünf Musiker stammen aus unterschiedlichen Teilen der Schweiz. Sie treten in verschiedenen Gruppen auf der ganzen Welt auf und haben in ihren noch jungen Karrieren Gelegenheit gehabt, mit Jazz-Größen wie Dave Douglas, Nasheet Waits, Dave Liebman oder Joey Baron zu lernen und zu spielen.

Musiker

Christoph Irniger – Saxophon, geboren 1979 in Zürich, studierte von 2000-2006 an der Jazzschule Zürich Musikpädagogik und der Musikhochschule Luzern Performance bei Christoph Grab und Nat Su. In den folgenden Jahren hielt er sich regelmäßig in Berlin und New York auf. Er war Gewinner des Förderpreises 04 der Friedel Wald Stiftung, erhielt die „borsa di studio“ für Sienajazz 06 und ist Gründer der Bands Christoph Irniger Trio, Pilgrim, NoReduce und den Cowboys from Hell, mit denen er 2010 den 3. Platz beim ZKB Jazzpreis belegte. Ferner wirkte er bei Aufnahmen und Auftritten zahlreicher Künstler mit, u.a. Ohad Talmor, Nasheet Waits, Dan Weiss, Dave Douglas, Claudio Puntin, Nils Wogram, Ziv Ravitz, Nat Su, Max Frankl, Stefan Rusconi, Christian Weber, Vera Kappeler sowie dem Lucerne Jazz Orchestra.  Er spielt Konzerte im In- und Ausland und sein Werk ist bis dato auf über 15 Tonträgern dokumentiert. Irniger unterrichtet am Konservatorium Zürich.

Stefan Aeby – Piano, geboren 1979 in Fribourg, lernte bei verschiedenen Musikern wie Jean Christophe Cholet, Art Lande und Marc Copland. Gleichzeitig erlangte er einen Master in Musikwissenschaft an der Universität Freiburg. Er leitet seit 2008 sein eigenes Trio und spielt regelmäßig mit dem Tobias Preisig 4, dem Lisette Spinnler 5 und Sarah Büchi‘s Flying Letters. Er ist zudem als Komponist für verschiedene Theaterprojekte und Stummfilme tätig. Er spielt oder spielte mit: Frank Tortiller, Gabriele Mirabassi, Bob Mintzer, Chris Potter, Claudio Puntin, Clarence Penn, Yves Torchinsky, Bänz Oester, Samuel Rohrer, Lisette Spinnler, Claudio Pontiggia, Marcel Papaux, Samuel Blaser, Gustav, Julien Charlet, Rick Margitza, Patrice Moret, Stéphane Belmondo, Julian Sartorius, Oscar D’Leon, Tom Harrell… Verschiedene Tourneen führten ihn nach Asien, Südamerika, Afrika und durch große Teile Europas. Von 2004 bis 2010 unterrichtete er an der Jazzschule Montreux. Seit Herbst 2010 unterrichtet er am Konservatorium Freiburg. Zudem ist er auf über 18 Tonträgern zu hören.

Dave Gisler – Gitarre, geboren 1983, wurde von seinen Eltern privat unterrichtet und nahm bei seinem Vater ab dem 8. Lebensjahr klassischen Gitarrenunterricht. Mit 23 Jahren absolvierte er die Musikhochschule Luzern, wo er u.a. von Kurt Rosenwinkel unterrichtet wurde. Er ist Mitbegründer der Band NoReduce. Ferner spielte er u.a. in Japan, den USA und Europa als Sideman in den Bands von Weird Beard, Mat Down, Noflores, Asmin, Mumur, und dem Lucerne Jazz Orchestra. Er spielte mit Nasheet Waits, Dave Douglas, Peter Frei, Nat Su, Jeff Davis, Heiri Känzig, Lukas Niggli, Jonas Burgwinkel, Claudio Puntin, Jean-Paul Brodbeck, Samuel Rohrer, Chris Wiesendanger, Lisette Spinnler, Domenic Landolf, Ahmed Fofana u.v.a. 2009 spielte er mit “Yvonne Meier’s Scores“ beim Visions-Festival in Manhattan und ist Preisträger der Heinrich Danioth-Stiftung für einen viermonatigen Atelieraufenthalt in New York. Als Stellvertretender Dozent hat er an der Musikhochschule in Luzern sowie Zürich Lehraufträge wahrgenommen.

Raffaele Bossard – Kontrabass, geboren 1982, kam mit 17 Jahren über den Elektrobass auf den Kontrabass. Im Sommer 2008 schloss er mit einem Master in Pädagogik und Performance (mit Auszeichnung) die Hochschule Luzern für Musik ab. Zu seinen Lehrern zählten u.a. Heiri Känzig, Hämi Hämmerli, Patrice Moret und Peter Frei. Raffaele Bossard spielt bei Matthias Spillmanns’ Mats-Up, Dominik Egli’s Plurism, Christoph Irniger Trio und dem Joe Haider Quartett. Seine noch junge Karriere ließ ihn mit Jazz-Größen spielen wie: Joey Baron, Nasheet Waits, Nils Wogram, Hayden Chisholm, Claudio Puntin, Ohad Talmor, Ziv Ravitz und Nat Su. Er spielt regelmäßig im In- und Ausland und seine musikalische Tätigkeit ist auf zwei Dutzend Tonträgern dokumentiert. Raffaele Bossard ist Preisträger des ZKB Jazzpreises, Moods Jazz & Blues Award, der Friedel-Wald Stiftung 2008 und der Korporation Zug und war Teilnehmer des 18. internationalen IASJ Meeting in Riga, Lettland.

Michael Stulz – Drums, geboren 1977 in Basel. 1998: 4-monatiger Aufenthalt in New York. Studium an der Drummers Collective. 1999-2004: Jazz-Studium an der Musikhochschule Luzern mit Unterricht bei Norbert Pfammatter, Fabian Kuratli und Pierre Favre. 2004: International Jazz Meeting in Freiburg unter der Leitung von George Gruntz. 2005: 6-mona-tiger Aufenthalt in Westafrika mit Konzerttätigkeit und Unterricht in Afrikani-scher Perkussion. Festivals und Konzerte in der Schweiz, in Deutschland, Frankreich, Portugal, Italien, Japan, Holland, China, Korea, Peru, Bolivien, Syrien, Burkina Faso, Ghana, Kosovo, Albanien. Aktuelle Formationen: Stefan Aeby Trio, Tobias Preisig Quartett, Christoph Irniger Pilgrim, Lisette Spinnler Band, Luca Sisera Roofer, Jochen Baldes Subnoder.

Karten:

Eintritt: Abendkasse 20 € / 18 € (ermäßigt) / 10 € (SchülerInnen)

Mit freundlicher Unterstützung:
Kulturinstitut der Stadt Braunschweig